Grüntee

Namenskunde

Wie viele Männer braucht es, um einen botanischen Namen für Grüntee zu erfinden? Drei! Der Naturforscher Carl von Linné (L.) nannte den Teestrauch zunächst nüchtern «Thea sinensis», lateinisch für «Tee aus China». Aufgrund der Verwandtschaft zu Kameliengewächsen – benannt nach dem Jesuiten Georg Joseph Kamel – wurde das Thea jedoch bald durch das klangvolle Camellia ersetzt. Zu guter Letzt veröffentlichte der Botaniker Carl Ernst Otto Kuntze die botanische Sensation als Camellia sinensis (L.) Kuntze.

Camellia  sinensis
Camellia sinensis

Steckbrief

Familie Teegewächse (Theaceae)
Blütezeit Oktober bis Februar in den Blattachseln
Ernte In der Regel je zwei Blätter und zugehörige Knospe
Herkunft Asien (Ursprung in Grenzgebiet Assam - Indien/Yunnan – Südwest China)
Vegetation Mildes, feuchtes Klima. In Höhenlagen von 500-2‘000 m ist die Qualität am besten

Historie

Zahlreiche Legenden ranken sich um die Entdeckung des Blättergebräus. Eine davon besagt, dass es Kaiser Shen-Nung, Vater der chinesischen Landwirtschaft und Medizin, war, der den Tee entdeckte, als ihm im Jahre 2737 v. Chr. beim Abkochen von Trinkwasser zufällig ein Blatt des Teestrauches in den Kessel flog. Der Duft, der sich dann entfaltete, soll seinen Geist belebt haben. Und gemäss einer wahrlich sagenhaften Legende aus Indien soll der heilige Darma, ein hoher buddistischer Würdenträger, die Wirkung von Tee erst viele Jahrhunderte später entdeckt haben, als er sein Gelübde, während einer Pilgerreise ganze sieben Jahre lang wach zu bleiben, letztlich nur mit Hilfe des Kauens von Blättern des Teestrauchs einhalten konnte. Tatsächlich gilt Tee spätestens seit 900 n. Chr. als chinesisches Nationalgetränk. Nach Europa gelangte er erstmals 1610 durch die Niederländische Ostindien-Kompanie.

Wissenswertes

Grün grün grün sind alle seine Blätter

Im Unterschied zum Schwarztee wird Grüner Tee nicht fermentiert – das heisst in einem Verfahren mit Sauerstoff enzymatisch verändert – sondern direkt nach der Ernte hitzebehandelt und schnellstmöglich getrocknet. Damit kann die Aktivität pflanzeneigener Enzyme gestoppt werden, und die natürlichen Inhaltsstoffe bleiben weitgehend erhalten.